Liebe Tierfreunde,

was versteht man unter dem Begriff Rohasche, und wieso ist so etwas im Hundefutter?

Nun, Rohasche ist in jedem Futter – auch im menschlichen Essen enthalten. Es handelt sich hierbei zuächst um einen rein analytischen Begriff.

Rohasche rohasche - marshmellow - Rohasche – was ist das eigentlich?
Was übrig bleibt, wenn dieses Marshmellow verbrennt, ist auch Rohasche

Der Rohaschegehalt eines Futters wird dadurch bestimmt, dass das Futter in einem Ofen auf eine Temperatur von 550 Grad Celsius erhitzt wird. Bei diesen hohen Temperaturen verbrennt natürlich alles, was organischen Ursprungs ist (Eiweiß, Fett, Kohlenhydrate und andere organische Verbindungen). Alles was nach der Verbrennung in dem Ofen noch übrig bleibt heißt dann Rohasche.

Rohasche besteht also aus allem, was normalerweise nicht brennen kann: Mineralien und Metalle.

Im Futter sind natürlich keine Steine oder Metallteile vorhanden, aber die hochverwertbaren Abkömmlinge davon, die Mineralstoffe und Spurenelemente!

Die Bedeutung der Rohasche als Bestandteil jeder Nahrung

Wie Sie sicher schon wissen, weisen die meisten Futterkomponenten für Hunde und Katzen zu geringe Gehalte an den lebenswichtigen Mineralstoffen, insbesondere Calcium, Phosphor, Natrium und Spurenelementen (Eisen, Kupfer, Zink, Mangan, Jod, Selen, Kobalt) auf. Diese Mineralien und Spurenelemente müssen deshalb über gut verwertbare Mineralverbindungen ergänzt werden, um das Heimtierfutter zu einem echten Vollwert-Futter zu machen. Diese Mineralstoffe und Spurenelemente gehören überwiegend zu den anorganischen Verbindungen und bleiben deshalb bei der Erhitzung des Futters zurück – sie sind also analytisch in der Rohasche enthalten und bilden üblicherweise den Hauptanteil der Rohasche. So gesehen hat es die Rohasche also ganz schön in sich und ist keinesfalls als überflüssiger Bestandteil des Futters anzusehen.

Ist der Rohaschegehalt ein Qualitätsmerkmal?

Natürlich würden mit der Bestimmung der Rohasche auch eventuell denkbare anorganische Verunreinigungen erfasst (z. B. Sand- und Erdpartikel, die beispielsweise bei der Ernte in das Erntegut gelangt sein könnten). Diese kommen aber in den Rohstoffen, die für das Heimtierfutter geeignet sind, praktisch nicht vor, so dass der Rohaschegehalt an sich keine Aussage über die Qualität des Heimtierfutters erlaubt. Hier gibt es jedoch gewisse Einschränkungen, die nicht unerwähnt bleiben sollen. Sind bei Futtermitteln mit auffallend hohen Rohaschegehalten keine weiteren Mineralstoffgehalte (z. B. Calcium, Phosphor oder Natrium) deklariert, könnten auch sehr hohe oder sogar überhöhte Mineralstoffgehalte im Futter vorhanden sein. Der Grund für solche extrem hohen Mineralstoff- und damit Rohaschegehalte könnte in den günstigen Preisen für entsprechende Komponenten, einer schlechteren Verwertung der verwendeten Mineral-Komponenten oder aber auch in der Verdeckung bestimmter Qualitätsmängel liegen (z. B. verbesserte Kotkonsistenz durch vermehrte Knochenzugabe, verbesserte Akzeptanz durch vermehrte Salzzugabe usw..). Bei solchen Produkten ist also eine gewisse Vorsicht in Bezug auf hohe Rohaschegehalte angebracht.

Da die Rohasche verständlicherweise keinerlei Energie oder Eiweiß enthält, führt auch ein hoher Rohaschegehalt zu einer Verringerung der übrigen anorganischen Komponenten, was eigentlich aus verschiedenen Gründen nicht unbedingt sinnvoll ist. Ausnahmen bilden hier lediglich die Futtermittel, bei denen der Energiegehalt ganz bewusst reduziert werden soll. Wegen dieser Nährstoff begrenzenden Wirkung der Rohfaser hat der Gesetzgeber auch vorgeschrieben, dass der angegebene Rohaschegehalt auf der Verpackung als Maximalwert angegeben werden darf. Dementsprechend liegen die tatsächlichen Werte an Rohasche normalerweise niedriger, als der auf der Verpackung angegebene Gehalt. Dies gilt übrigens auch für die Rohfaser, deren Angabe auf der Verpackung ebenfalls als Maximalwert vorgeschrieben ist.

Ihre
Andrea Plattfaut

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